Azoren – Pico

Unser, wahrscheinlich unterbewußter, Drang immer wieder in der Nähe von aktiven Vulkanen zu urlauben, hat uns im Sommer 2019 nach Pico geführt. Die Insel mitten im Atlantik gehört zur zentralen Inselgruppe der Azoren und bietet mit dem alles dominierenden Berg Pico auch gleichzeitig den höchsten Gipfel Portugals. Pico ist die zweitgrößte Insel des Archipels, hat aber bei 447 km² Fläche gerade mal 14.000 Einwohner. Die Azoren sind weithin als Wanderparadies bekannt. Dazu kommen Walbeobachtungen, der Atlantik, Wein und “Einsamkeit”, für uns die perfekte Mischung.

der Flughafen von Pico hat eine angenehm überschaubare Größe

Will man Pico von Mitteleuropa, in unserem Fall von Wien aus, erreichen, bleibt einem fast nur die Möglichkeit eines Flugs über Lissabon. Ein später Abflug in Wien, so wie ein früher Weiterflug von Lissabon, brachte uns auf die Idee, die paar Stunden einfach am Flughafen in Lissabon zu verbringen. Das stellte sich als großer Fehler heraus, da wir nicht mit dem südländisch klimatisierten Flughafengebäude gerrechnet hatten.  Irgendwie brachten wir aber die Zeit über die Runden und spätestens beim Landeanflug auf Pico war sämtlicher Ärger und auch die Müdigkeit verflogen und wir freuten uns auf die kommenden zwei Wochen.

Fly Azores? OK!

São Mateus

Unser Heim für die kommenden zwei Wochen liegt an der Küste westlich der kleinen Stadt São Mateus. Die ganze Gegend an der Küste ist ein bekanntes Weinbaugebiet und fast alle Häuser sind aus dem allgegenwärtigen schwarzen Vulkanstein gebaut.

Pico – Zona do Verdelho

unser Heim für die kommenden zwei Wochen

Im Kontrast zum Blick nach Norden, der vom Pico beherrscht wird, zeigt sich im Süden die Weite des Atlantiks. Einen viel besseren Ort zum Auspannen kann man sich nach einer anstrengenden Reise nicht vorstellen.

als Erstes wurde die Hängematte ausgepackt

Endlich angekommen, verwarfen wir schnell unseren Plan ein wenig Schlaf nachzuholen. Nachdem wir uns im lokalen Supermarkt mit den wichtigsten Lebensmitteln für die ersten Tage eingedeckt hatten, beschlossen wir gleich mal die Gegend zu erkunden.

die Küste vor unserem Heim

Noch vor unserer Abreise aus Österreich haben wir immer wieder das Wetter  auf Pico gecheckt und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass v.a. die Temperatur bei weitem nicht so hoch ist wie erwartet. Sie bewegte sicher immer im Bereich um die 20°C und wir hatten dementsprechend auch für kühlere Tage gepackt. Tja, so kann man sich irren. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit war gefühlt Hochsommer. So schwanden auch die initialen Bedenken was das Baden im 17° kalten Altlantik angehen schon am ersten Tag.

erster Tag auf Pico, erster Naturpool, viele weitere sollten folgen…

Zona do Verdelho

Nachdem wir dann doch noch den fehlenden Schlaf der Anreise nachgeholt hatten, stand am zweiten Tag auf der Insel unsere erste kleine Wanderung auf dem Programm.

 

Die Westküste der Insel ist hauptsächlich für den Weinanbau bekannt. Die ganze Gegend ist durchzogen von den per Hand aufgeschichteten Steinmauern, die die Reben schützen. Die Wanderung führte uns durch einen Teil des Gebietes, welches über unzählige kleine Wege einen Einblick in die Mühsamkeit des Anbaus bietet.

Wir starteten in Candelària, einer kleinen Ortschaft an der Hauptstraße. Vorbei an einem Gezeitenbrunnen ist man schnell an der Küste und folgt dem gut beschilderten Weg.

ein wenig Farbe im monotonen schwarz-grün

Wer ein wenig Abwechslung sucht, kann nach ca. einer halben Stunde vom Weg nach links abbiegen und in Richtung Küste das Ruinendorf Mingato erkunden.

der Abstecher zum Ruinendorf Mingato ist gut versteckt

Weiter führt der Weg zu dem kleinen Dorf Calhau und dessen Hafen. Viel los war hier nicht, aber einer der unzähligen Hunde auf der Insel beschloss an dieser Stelle, uns zu begleiten.

unser Begleiter

ein kurzes Stück an der Straße nach Calhau

Wir folgten nun der Küstenstraße für weitere 15 Minuten und erreichten dann Pocinho, eine kleine Siedlung mit Badebucht und einem Minivulkan im Hinterland. Für uns war das dann der ideale Punkt zum Rasten und zur Umkehr.

Am Rückweg machten wir auf halbem Weg wieder Halt um einen kurzen ersten Flug mit der mitgebrachten Drohne zu machen. Sie hatte die Reise gut überstanden und sollte uns noch viele schöne Foto- und Videoaufnahmen liefern.

die Küste, der Pfad und die zwei Wanderer aus der Vogelperspektive

Nach unserer Rückkehr machten wir es uns auf unserer Terasse gemütlich und genossen die Aussicht auf den Atlantik.

das Schulschiff der US Küstenwache stattete uns einen Besuch ab…

… das Highlight war aber definitiv der Besuch einer Delfinschule. Die Vorfreude auf die geplante Whalewatching Tour wuchs…

Am nächsten tag wollten wir uns in Richtung Osten aufmachen um einen Whale Watching Trip zu organisieren. Wie das lief kann hier nachgelsene werden – Pico – Lajes do Pico – Whale Watching

Ein paar Eindrücke in Form von bewegten Bildern gibt es in folgendem Video zu sehen.

Alle Fotos von den Azoren gibt es hier zu sehen.