Mittlerweile kann man behaupten dass ich mit der Effektpedal Bastelei ein neues Hobby erschlossen habe. Dementsprechend habe ich mich gefreut dass einem Freund sein Volumepedal kaputt gegangen ist. Um genau zu sein weniger über seinen Verlust als meine Gelegenheit ihm ein neues zu bauen 🙂

Damit das ganze nicht zu einfach wird hat er sich gleich einen Effekt gewünscht der sowohl im Effektweg als auch vor dem Verstärker als Volumepedal dient. Folglich war ein  Setup mit zwei getrennten Kanälen angesagt. Das Ganze natürlich fesch in einem einzigen Gehäuse.

Ein Volumepedal arbeitet anders als ein Booster. Im Endeffekt senkt es, wenn es aktiviert ist, den Pegel ab und lässt im Bypass das Signal mit vollem Pegel durch. Also wie der Volume Regler an der Gitarre, nur dass man ihn eben mit dem Fuss bedienen kann. Das bedeutet im Endeffekt wenige Bauteile, aber ein solches Pedal gibt es als Bausatz nicht. Also habe ich zwei verfügbare Bausätze für ein Volume Pedal kombiniert. Diese unterscheiden sich im Potiwiderstand. Für den Effektweg kommt ein 25k log Poti und für den Ampweg ein 500k log Poti zum Einsatz.

Auch wenn ich ein großes Gehäuse bestellt habe, war bei der Ansicht der Bauteile schnell klar dass hier Planung wichtig ist. Außerdem war zum Bestellzeitpunkt nicht klar wo die Anschlüsse hinkommen werden. Dementsprechend habe ich einen Rohling ohne Bohrungen bestellt und auch diese vorab geplant.

Der Plan für die Gehäusebohrungen sah dann folgendermaßen aus:

Hier hatte ich zu bedenken dass sich die einzelnen Bauteile dann im Gehäuse nicht in die Quere kommen. Die 12mm Bohrungen sind für die Footswitch, darüber mit 8mm die LEDs und ganz oben mit 7mm die beiden Potis.

Seitlich dann mit 10mm jeweils zwei Bohrungen für die Ein- und Ausgänge. An der Rückseite mit 11mm die Bohrung für die DC-Buchse.

Die Bohrstellen übertragen auf das Gehäuse. Merke fürs nächste Mal: keinen Kugelschreiber verwenden, geht eigentlich gar nicht mehr ab…

Die ersten Löcher.

Das Gehäuse Aluminium ist recht weich und mit dem Stufenbohrer hat man wenig Schwierigkeiten schnell die einzelnen Löcher zu bohren.

Das fertig gebohrte Gehäuse.

Nachdem hier keine Platine zum Einsatz kommt, wird ein Widerstand (1.5kΩ) einfach zwischen die Kabel gelötet. Ich habe mir angewöhnt alles was möglich ist gut zu isolieren – in dem Fall mit Schrumpfschlauch.

Nach den Kabeln für die Stromversorgung folgten die beiden LEDs.

Auch bei den beiden Inputs kommt ein Widerstand (1MΩ) zum Einsatz.

Bei den Potis wird ein 1.2nF Kondensator mit einem 130kΩ Widerstand kombiniert.

Zeit für den Einbau der ersten Teile.

Vorbereitung der Stromversorgung. Beide Kanäle werden hiermit versorgt.

Nun habe ich den ersten Fussschalter montiert und verkabelt. Ich habe mich entschlossen den Fussschalter um 45° zu drehen um mehr Platz für die In- und Outputs daneben zu haben.

Nach dem Einau beider Kanalzüge und aller Teile wurde es dann doch recht eng im Gehäuse. Aber es geht sich alles gut aus. In ein kleiners Gehäuse will ich das Ganze aber nicht unbedingt verbauen müssen.

Nachdem ich mit dem Multimeter nochmal alle Verbindungen durchgetestet habe ging es ans Netzteil und den Funktionstest.

Alles funktionierte wie es sollte. Bei aktiviertem Kanal (LED an), wird der Signalpegel je nach Potiposition entsprechend abgesenkt. Wunderbar.

Also ging es an die Beschriftung und Drehschaltermontage.

Das finale Ergebnis: